17 December 2001

long letter in german from my brilliant friend

This is a BRILLIANT LETTER written by my best friend in Germany, in German, about her day from hell. Which it was. The funniest thing I have read in a long time; not beacuse of the awful day, but because of her writing style. Really, really wonderful

So, now this goes down in diarylandhistory.

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Freitag, den 07.12.2001

Tagesplanung: 6.15 Uhr aufstehen und fertig machen

7.15 Uhr aus dem Haus gehen

7.30 Uhr bis 15.30 Uhr im B�ro

nachmittags Lebensmittel einkaufen

19.00 Uhr Besuch von Chrissi, Steffi und Denise zum Pl�tzchen backen

Der Wecker klingelte p�nktlich um 6.15 Uhr aber ich habe es nat�rlich nicht geschafft sofort aufzustehen. Mein Bett war ja so gem�tlich und kuschelig, da� ich dachte, naja, auf weitere 5 Minuten kommt es wohl nicht an. Geirrt !! Um 6.40 Uhr bin ich dann endlich in Panik aus dem Bett gest�rzt, weil ich nochmals eingeschlafen bin. Folge: Gehetzter Morgen, Klamotten vom Vortag angezogen, kein Fr�hst�ck und die H�lfte zu Hause vergessen.

Aber : ... Ich war p�nktlich im B�ro!

Der B�rotag war o.k., ich kann mich jedenfalls nicht an gr��ere Pannen erinnern.

Nach dem B�ro habe ich mir dann selber das Stressprogramm schlechthin eingebrockt. Da ja bald Weihnachten ist, dachte ich, man k�nnte ja die Wohnung etwas weihnachtlich dekorieren. Ich bin also nach dem B�ro zu Obi gefahren ( Goerzallee hinteres Ende; Fahrzeit vom B�ro 45 min. !!!!).

Stelle auf dem Weg dorthin fest, da� ich schon mit der Reserve meines Tanks fahre und mu� dringend noch zu einer Tankstelle. Fahre also zu meiner Tankstelle (Esso) Ecke K�nigin- Luise- Str. Freue mich riesig, weil alles so leer ist, steige aus und lese einen gro�en Zettel an der Zapfs�ule: HEUTE LEIDER KEINE KARTENZAHLUNG M�GLICH ! ( Bargeld in Katrin�s Tasche : DM 10,25). Fahre also zur n�chsten Tankstelle. Leider liegt mein Lieblingsblumenladen auf dem Weg ( Pluta ). Also noch schnell zu Pluta rein und einen �bertopf f�rs Wohnzimmer gekauft, Farbe: dunkelrot � sch�n ! W�re nicht unbedingt n�tig gewesen, war aber definitiv ein Highlight des Tages.

Weiter zur Tankstelle, n�chste Tankstelle: GESCHLOSSEN WEGEN UMBAU !

Na toll, meine Reserveanzeige blinkt wie bekloppt und ich stehe f�r 15 min. im Stau in Zehlendorf Mitte. Erste Anfl�ge von Panik, ich schaffe es dann aber doch noch, um mit dem letzten Benzintropfen auf die Tankstelle zu kullern. Gott sei Dank !! Bin danach etwas entspannter weiter gefahren zu Obi. Aber dies hielt nicht lange an:

Habe dort einen ganz tollen T�rkranz gefunden mit Elch und Lametta im Haar, eine Packung Weihnachtskugeln rot und eine wei�, nach langem Suchen ein kleines Holzst�ckchen und eine Lichterkette f�r meinen Balkon. Als ich die Lichterkette gefunden hatte, habe ich mir mit der Pappe in den kleinen Finger geschnitten, Blut �berall und die Verk�uferin musste mir ein Pflaster holen. Tat weh !!

Erster Anflug schlechter Laune !

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Komme also zur Kasse und dort steht nat�rlich eine ewig lange Schlange. Erster gehetzter Blick auf die Uhr, da noch Lebensmittel zu kaufen sind und um 19.00 Uhr der Besuch da ist. Nicht mit eingeplant, das Aufr�umen der Wohnung. Gesch�tzte Wartezeit an der Schlange 30 min. � Hat aber nur 25 min. gedauert. Stehe an der Kasse, packe alle meine �Sch�tze� aus und reiche der Kassiererin stolz meine Karte!

Ernte einen ersten verst�rten Blick der Kassiererin aber wunder mich noch nicht. Kassiererinnen sind schon komisch! Ernte einen zweiten verst�rten Blick und frage dann, was los ist. Nach langem Gestammel meint sie dann, das irgendetwas mit der Karte nicht stimmt. Nach ewigem hin und her, schlecht gelaunten Menschen hinter mir, die kurz davor sind mich umzubringen, weil die Schlange immer l�nger und l�nger wird, biete ich der Kassiererin meine Visa-Karte an. Die habe ich ja schlie�lich f�r diese F�lle. Ernte diesmal einen mitleidigen Blick und ein gequ�ltes : Kreditkarten nehmen wir leider nicht ! > Toll !

Um die Menschen in der Schlange hinter mir nicht weiter zu qu�len, habe ich die Sachen also auf meinen Namen zur�ck legen lassen. Dachte so bis Samstag ( 1 Tag !!!). Tja, das ging leider auch nicht, weil die Kassiererinnen alle die Anweisung haben, w�hrend der Weihnachtstage nichts l�nger zur�ckzulegen. Na super. Also musste ich irgendwie noch am gleichen Tag zu Obi zur�ck.

Stieg also entnervt ohne meine Eink�ufe (!) in mein Auto ein, um nach Hause zu fahren und Geld zu holen. Unterwegs kam mir dann die Idee, da� meine Karte vielleicht gar nicht kaputt war, sondern die Maschine bei Obi, schlie�lich habe ich ja davor schon bei Pluta und auf der Tankstelle bezahlt. Entschlie�e mich also meine Wege etwas abzuk�rzen und fahre erst mal zu Kaiser�s, um die Lebensmittel zu kaufen und dann nach Hause zu fahren und das Geld zu holen.

Mittlerweile ist es 16.45, es ist stock dunkel und es regnet in str�men ! Fahre bei Kaiser�s hinten auf den Parkhof, lehne mich im str�menden Regen aus dem Fenster, um die Karte zu angeln und h�re ein lautes �chchchchchc� !!!! ... Nein, ich habe keinen Unfall gebaut ! Das Futter in meiner niegel nagel neuen Winterjacke ist gerissen. SUPER !! Finde einen Parkplatz, renne zu den Einkaufswagen und erreiche pitsch nass Kaiser�s. Laufe Slalom um die Muttis mit Kinderwagen, den Omi�s mit den Kr�ckst�cken und anderen Orientierungslosen wie mich und habe nach ca. 30 min. meinen Einkaufswagen bis zum Anschlag voll. Nun kommt der spannende Moment. Ich stelle mich in der ewig langen Schlange an der Kasse an, w�hrend die ersten Gewissensbisse kommen, ob die Karte nicht vielleicht doch kaputt ist.

Verdr�nge diesen Gedanken aber erfolgreich bis ich an der Reihe bin. Zaghaft strecke ich der Kassiererin meine Karte entgegen, halte den Atem an und ... sie geht nat�rlich NICHT ! Ahhhhhhhh ... Innerlich schreie, tobe und br�lle ich. Visa- Karte nehmen die nat�rlich auch nicht. In einem sehr freundlichen Ton ( nicht gelogen !) versuche ich der Kassiererin verst�ndlich zumachen, dass ich nur auf der anderen Stra�enseite wohne und in 5 Minuten wieder da bin, um die Rechnung zu bezahlen mit der Bitte, meinen Einkaufswagen f�r diese 5 Minuten stehen zu lassen. Die freundliche Kassiererin ruft �ber Lautsprecher ihren Azubi aus, um die Lebensmittel alle wieder einzusortieren und erkl�rt mir dann mit einem aufgesetzten L�cheln, dass das leider nicht geht. Auf Wiedersehen, beehren sie uns bald wieder ! DANKE!

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Fahre also genervt nach Hause, hole Geld und schwinge mich wieder in mein Auto mit dem Ziel Obi !

Es regnet immer noch in str�men und diesmal meint es der liebe Gott leider nicht so nett mit mir und schenkt mir keinen Parkplatz direkt vor der T�r. Aber ich habe mich ja schon dran

gew�hnt. Stelle mich erneut in die immer noch lange Schlange an der Kasse an. und erkl�re der neuen Kassiererin mein Problem. Kommentar der Kassiererin : Tja, meine Kollegin hat jetzt schon Feierabend und ich wei� gar nicht wo ich da suchen soll ?! ( Hundeblick inklusive !) Freundlich aber bestimmt erkl�re ich der Kassiererin, dass Sie besser meine T�te findet, weil ich einen sehr weiten Weg hinter mir habe und schon leicht gereizt bin. Nach 10 min. Suche findet sie meine T�te mit einem Namen G�RG und dem Abholdatum 07.12.2001. Gott bin ich froh, bezahle mit meinem Bargeld und lasse die Kassiererin hinter mir, bei der ich irgendwie den Eindruck habe, dass sie mich nicht mag. Naja, nicht alle Leute k�nnen eine so charmante Person wie mich m�gen !

Fahre also wieder zu Kaiser�s, weil ein Backabend mit Chrissi, Steffi und Denise ohne Zutaten ausgeschlossen ist und stecke diesmal auf der anderen Seite in Zehlendorf Mitte im Stau. Ein vorsichtiger Blick auf die Uhr zeigt mir 18.30 Uhr. Na, dann habe ich ja locker noch 30 min. Zeit um erneut einkaufen zu gehen, nach Hause zu fahren, einen Parkplatz zu finden, meine Eink�ufe im K�hlschrank zu verstauen und die Wohnung noch aufzur�umen. >>> Superwoman !! <<<<

Schaffe es dann bis ans Ende des Staus, bin von den vielen Weihnachtsliedern im Radio schon ganz d�sig im Hirn und biege erneut auf den Parkplatz bei Kaiser�s ein. Komisch, kein JUCHU, da ist sie wieder !!! Was habe ich falsch gemacht ??

Diesmal lehne ich mich etwas vorsichtiger aus dem Fenster, ich will meine Jacke ja nicht komplett ruinieren und such mir einen Parkplatz. Mittlerweile schlendere ich auch gem�tlich zu den Einkaufswagen, pitsch na� bin ich ja sowieso. Schnappe mir also erneut einen Einkaufswagen, umrunde zielstrebig die Omi�s mit den Kr�cken, die kinderwagenschiebenden Mutti�s mit den Br�llkindern, den armen Azubi, der immer noch meine Eink�ufe einsortiert und habe innerhalb von 15 min. meinen Einkaufswagen erneut gef�llt. Letzer Check, habe ich auch ja nichts vergessen ?? Ich glaub nicht ! Stelle mich also erneut ein eine Schlange an, habe ja mittlerweile �bung darin und w�hle dezent eine andere Kassiererin. Mit einem freundlichen L�cheln im Gesicht und vielen freundlichen Gedanken verlasse ich meinen �Lieblingssupermarkt� Kaiser�s.

Nun mu� ich mich aber sputen, es ist 18.50 Uhr und meine G�ste sind in 10 min. da und wollen backen. Finde einen Parkplatz, angel mit zwei spitzen Fingern die Post aus dem Briefkasten und hieve meine Eink�ufe bis in den zweiten Stock.

Gong, gong, gong. Es ist 19.00 Uhr !!!

R�ume in aller Eile alle Eink�ufe weg, schmei�e die restlichen T�ten mit dem Weihnachtskram in mein Schlafzimmer, sammle alle �brig gebliebenden und rumfliegenden Klamotten zusammen und verbanne sie ins Schlafzimmer. Schlie�e dezent und besch�mt die Schlafzimmert�r !!

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Es wird 19.10 Uhr, 19.15 Uhr, 19.20 Uhr ! 19.21 Uhr: Das Telefon klingelt ( bitte las sie alle absagen !!!! ) Es ist Silke, die wissen will, ob alle anderen schon da sind. �Nein, es ist noch keiner da.� Und wer hat eigentlich Silke eingeladen ???

Es wird 19.25 Uhr, es wird 19.30 Uhr. Ahhh, es klingelt und die Meute ( inklusive Silke ) st�rmt in meine K�che, die ich, was ich nur mal kurz anmerken m�chte, gestern auf H�nden und F��en 2 Stunden lang geschrubbt, die Heizungsrohre abgewischt und staubgewischt habe.

Alle verteilen innerhalb von wenigen Minuten ihr mitgebrachtes Zeug und meine sch�ne �aufger�umte� K�che gleicht einem Schlachtfeld. Wir fangen also an Pl�tzchen zu machen, alles tummelt sich um die Tische, jeder steht jedem im Weg und der Teig landet mehr auf dem Fu�boden als in der R�hrsch�ssel. Mein frisch geputzter Fu�boden � heul ! Permanent wird abgewaschen, weil nicht genug Sch�sseln vorhanden sind, das Wasser l�uft stundenlang hei� und in meinen Augen l�uft der Gasz�hler nur so mit den Einheiten. Der Backofen ist insgesamt �ber 5,5 Stunden im Einsatz bei rund 200�C und ich m�chte mir am liebsten gar nicht vorstellen, was das wieder kostet. N�chste Strom- und Gasnachzahlung garantiert. Irgendwann ist die K�che zu klein und die fertigen Kekse werden ausgelagert auf den Wohnzimmertisch. Durch Zufall gehe ich etwas sp�ter ins Wohnzimmer und entdecke viele warme Kekse mit Puderzucker auf meinen Schr�nken, meinem Tisch, meinem Fu�boden, meinem aus Afrika mitgebrachten Bild zum rahmen, meiner teuren Holzschnitzerei ebenfalls aus Afrika und jede Menge Puderzucker drum rum. Yuchu !!

Ich beseitige also die Kekse von meinem Bild und meiner Holzschitzerei und versuche m�hsam den Puderzucker wieder einzusammeln, w�hrend sich meine lieben �Freunde� in der K�che am�sieren. Mein R�cken schmerzt ins unendliche, weil ich den ganzen Tag unterwegs war oder in geb�ckter Haltung vor dem Bockofen verbracht habe. Leider erkl�rt sich keiner freiwillig dazu bereit, mir einen Stuhl (die alle besetzt sind) in meiner eigenen K�che anzubieten. Lasse mich also irgendwann ersch�pft auf dem Fu�boden nieder, mir fallen fast die Augen zu vor M�digkeit und ernte ein missmutiges: � Na, das n�chste mal musst Du aber fr�her ins Bett gehen !� DANKE !

Gegen 2.00 Uhr morgens sind endlich die letzten Kekse gebacken und ich kann es gar nicht abwarten, alle anderen so schnell wie m�glich aus meiner Wohnung zu vergraulen. Feierlich stapeln wir alle Kekse in der K�che und ich mache ein Foto. Erinnerungen m�ssen schlie�lich sein ! Jeder holt seine Keksdosen raus, wobei die der anderen eine ganze Gro�familie ern�hren k�nnte und ich eine kleine Tupperwaren-Sch�ssel habe. Da meine Sch�ssel definitiv die kleinste ist, hole ich mir noch eine Sch�ssel und fange an diese ebenfalls zu f�llen bis jemand hinter mir sagt : � Na, nun �bernimm Dich mal nicht, Du kommst schon nicht zu kurz !� Chrissi mit ihrem unwiderstehlichen Charme und Charakter, habe ich doch immer wieder gern.

Um 2.30 Uhr bin ich die Meute endlich los, die ganze Wohnung stinkt nach verschiedenen Pl�tzchenarten, meine K�che sieht aus, als w�re ein Laster durchgefahren, meine Toilette wurde 100 fach benutzt und kann nicht mehr wirklich als hygienisch bezeichnet werden, die Teigreste kleben im Teppichboden im Flur, kein Teller und keine Tasse, keine Sch�ssel, kein L�ffel und kein R�hrbesen liegen mehr in der Schublade und sind sauber. Der Abwasch stapelt sich bis an die Decke. Im Wohnzimmer liegen Kekskr�mel und Puderzucker auf dem

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Fu�boden, ebenfalls sind die Schr�nke mit einer feinen Puderzuckerschicht �berzogen. Tapfer fange ich an das Wasser ins Sp�lbecken laufen zulassen, um den Abwasch von insgesamt f�nf Leuten alleine zu machen, weil sich meine lieben �Freunde� verdr�ckt habe. W�hrend das Wasser munter vor sich hin pl�tschert, kratze ich die Teigreste aus dem Teppich und beseitige die letzten Reste aus dem Wohnzimmer, bevor ich mich an den 30 min. Abwasch mache. Mein R�cken schmerzt bis zum Umfallen !!!

Alles andere mu� bis morgen warten, ich kann nicht mehr !! W�hrend ich mich im Badezimmer schleppe, um mich bettfertig zu machen, l�fte ich noch schnell durch, um den Pl�tzchengestank aus der Wohnung zu kriegen und ... nat�rlich putze ich noch schnell meine Toilette mit einem antibakteriellen Putzmittel.

Den Pl�tzchengestank habe ich nat�rlich nicht raus bekommen. Freue mich aber trotzdem auf mein Bett. Auch dies riecht, trotz geschlossener T�r zwecks Unordnung, nach Keksen. Puhhh, ich habe es geschafft, ich liege in meinem Bett mit ausgestreckten Armen und Beinen und bin fertig f�r meine Amputation. Dazu kommt, dass mir vom vielen Teig kotzspei�bel ist und sich mir fast der Magen umdreht aber dazu kommt es gl�cklicherweise nicht mehr, denn ich bin schon eingeschlafen.

>>> Ein �perfekter Tag� im Leben der Katrin G�rg

Nachsatz: Man riecht auch heute (15.12.2001) noch die Pl�tzchen in meiner K�che und auch am n�chsten Tag waren die Aufr�umarbeiten und die Schadensbegrenzung noch nicht abgeschlossen. Am n�chsten Morgen stand meine Mutter um 9.00 Uhr fr�h bei mir vor der T�r und verk�ndete, dass ich ja wohl bl�d bin, mich so ausnutzen zu lassen. An dieser Stelle ein gro�es DANKE an meine Mutter! Das wei� ich jetzt auch und eins steht definitiv fest : 1. Kein Pl�tzchenbacken mehr in meiner K�che und 2. sollte ich mich wohl nach anderen Freunden umsehen.

dandlioneyes at 5:07 pm

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